Die ayurvedische Ernährung

21.07.2021
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Nach ayurvedischer Lehre ist die Welt geprägt durch ein Wechselspiel der Energien. Da dem Körper durch die Nahrung Energie zugeführt wird, hat die Ernährung eine sehr wichtige Bedeutung im Ayurveda.

Deshalb werden Lebensmittel zunächst nach ihrer Qualität unterschieden: Sattvische Nahrungsmittel wie Früchte und Gemüse regenerieren und verbessern die Gesundheit. Rajanische Lebensmittel wie Fleisch und Käse fördern die Aktivität. Die tamaischen Lebensmittel gefährden die Gesundheit, dazu gehören beispielsweise Chips oder Hamburger.


Darüber hinaus unterscheidet die ayurvedische Therapie sechs verschiedene Geschmacksrichtungen, genannt Rasas: Sauer, salzig, süß, scharf, bitter und herb. Die Nahrungsmittel werden anhand der Rasas eingeteilt und haben einen Einfluss auf die Doshas, in dem sie entweder erhöhend oder verringernd wirken. Zum süßen Rasa gehören beispielsweise Reis, Nudeln und Süßspeisen. Sie verringern die Doshas Vata und Pitta und erhöhen Kapha.

Gezielte Ernährung beeinflusst die Doshas

Grundsätzlich empfiehlt die ayurvedische Lehre eine ausgewogene Ernährung mit Hilfe der sechs Rasas. Leidet der Patient jedoch aufgrund einer Dosha-Störung an bestimmten Beschwerden, muss die Ernährung dementsprechend umgestellt werden. Denn über die gezielte Ernährung kann man die Doshas beeinflussen.


So können beispielsweise Beschwerden wie Übergewicht, Trägheit und Lustlosigkeit auf einen erhöhten Kapha-Wert zurückgeführt werden. Betroffene Personen sollten deshalb Nahrungsmittel aus dem süßen Rasa-Bereich meiden oder seltener verzehren. Nach ayurvedischer Lehre sind daher auch individuelle Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten kein Zufall, sondern Signale des Körpers auf eine Störung der Doshas.


Der Hauptbestandteil der ayurvedischen Ernährung sind Hülsenfrüchte, Gemüse und Getreide. Die Lebensmittel werden immer gekocht oder gedünstet gegessen. Obwohl die ayurvedische Kost zumeist vegetarisch ist, sind Geflügel oder Fisch erlaubt.

Hülsenfrüchte spielen eine wichtige Rolle
Hülsenfrüchte spielen eine wichtige Rolle © StockSnap auf Pixabay

Die Rasas: Sechs Geschmacksrichtungen des Ayurveda

Süßes wirkt stabilisierend, stärkend und beruhigend. Es kommt in zucker- und stärkehaltigen Lebensmitteln vor, beispielsweise in Früchten, Getreiden und in Ölen und Fetten.
Saures löscht den Durst, stimuliert und regt den Kreislauf an. Es kommt in säurehaltigen Lebensmitteln wie Zitrusfrüchte, Beeren, Tomaten und Spinat vor, in Wein und in Milchprodukten wie Joghurts.
Salziges wirkt reizlindernd und abführend. Dieses Rasa regt die Verdauung an. Man findet es in Salzen.
Scharfes ist dagegen stimulierend, schweißtreibend und schmerzstillend. Es kommt in Kräutern und Gewürzen und in Kaffee und Tee vor.
Bitteres wirkt reinigend auf das Blut und den ganzen Körper. Er ist in grünem Blattgemüse, wie Löwenzahn und Spinat, und in Enzian enthalten.
Herbes hilft bei der Heilung von Haut und Schleimhäuten, es wirkt harntreibend. Dieses Rasa ist in Kohl, Spargel, Kartoffel und grünem Blattgemüse enthalten.